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„Liebe kennt keine Grenzen. Keine Ethnie, keine Religionen, keinen Hass und keine Barrikaden. Jeder von uns sollte sie erfahren dürfen. In jedem Alter, jedem Lebensabschnitt und jedem körperlichen oder geistigen Zustand. Sie spricht nur eine Sprache und hat viele Gesichter. Liebe kennt keine Grenzen – und das tun auch wir nicht.“ 

Besuch beim Event der Selbsthilfegruppe für Mütter mit beeinträchtigen Kindern

Am 19. Januar waren wir eingeladen, mit Müttern und ihren aller Art beeinträchtigten Kindern das Leben zu feiern. Schon knapp einen Monat davor wurden wir von einer Mutter, welche eine Selbsthilfegruppe für Mütter mit beeinträchtigten Kindern leitet, zu einem ihrer Treffen eingeladen. Die meisten Mütter kamen aus dem Ausland, einige von ihnen sind alleinerziehend und tauschen sich in der Gruppe mit anderen in der selben Lage aus. Manche waren erst seit kurzer Zeit in Österreich, andere schon seit mehreren Jahren, aber alle von ihnen sind uns unsagbar herzlich begegnet.

Einige der Kinder feierten an diesem Tag ihren Geburtstag, weshalb es Torte, Geschenke und sogar einen DJ für das Event gab. Generell war der Nachmittag recht ereignisreich – es gab einen Tanz, den eine Tanzgruppe vorgeführt hat. Die Gruppe „Wir sind ok“ besteht aus mehreren Kindern mit Down-Syndrom. Sie haben zu „Can’t hold us“ von Macklemore getanzt und uns alle beeindruckt. Es wurde auch eine Diashow mit Bildern der Kids und vergangenen Events der Gruppe gezeigt. Etwa eine Stunde lang war sogar der Generalkonsulat der Türkei da und hat sich das selbst veranstaltete Event der Mütter eine Weile angesehen. Ob Autismus, Down-Syndrom oder Rollstuhl – wir durften knapp 40 Kinder kennenlernen und mit ihnen einen Tag lang basteln, tanzen, schminken, rumalbern und feiern! Außerdem haben wir für dieses – bis jetzt übrigens das größte, an dem wir teilgenommen haben – Event selbstgemachte Öko-Knete mitgebracht, an der sich so einige Kinder ziemlich lange ausgetobt haben.

Ich wurde mal gefragt, wie ich denn damit umgehe, wenn mir auf einer Convention oder sonstwo jemand sein Kind zum Schminktisch setzt und ich die Sprache schlichtweg nicht verstehe. Viele stellen sich das vielleicht etwas mühselig vor – vor allem, da Kinder bekanntlich die härtesten Kritiker sind. Aber um ehrlich zu sein, kamen durch solche Situationen einige meiner schönsten Kinderschmink-Momente zu Stande. An diesem besagten Januartag, habe ich gelernt, dass „Katze“ auf Türkisch „Kedi“ heißt. Außerdem habe ich gelernt, dass alle Kinder ähnlich lachen, wenn ihnen gefällt, wie ich sie geschminkt habe. Alle lachen herzlich, schauen oft minutenlang in den Spiegel mit einem „huch, das bin ja ich!“-Gesicht.
Einmal hat ein Kind, welches Sprachprobleme hatte, einfach nur einmal superlaut in die Hände geklatscht, um mir zu sagen „Hey, das gefällt mir!“. Und um das zu verstehen braucht es keine Sprache mit Wörtern.

Nachdem wir knapp 5h bei den Kindern waren, mussten wir uns langsam aber doch verabschieden. Nach etlichen Umarmungen und einigen Fotos gingen wir alle 9 mit gutem Gewissen nach Hause und haben noch ein paar Pizzen bestellt, während wir den Nachmittag revue passieren ließen. Und ich muss sagen, dass dieser Nachmittag einer der schönsten für mich war. So viel Herzlichkeit und Liebe von Veranstaltern und Kindern zu erfahren ist nicht selbstverständlich, was wohl für alle von unserem Team ein weiterer Grund ist, zu lieben, was wir tun.

Das ganze Team bedankt sich für den schönen Nachmittag, die vielen Zeichnungen von den Kids und jede einzelne Person, die wir an diesem Nachmittag kennenlernen durften.

Und an jeden, der sich bis zum Schluss dieses Artikels durchgelesen hat: Seids herzlich zu euren Mitmenschen und tut, was ihr liebt.

Bussi, Euer CHA-Team

Alle Bilder wurden uns freundlicherweise von den Müttern zur Verfügung gestellt!